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Gastbeitrag: Ein Pudel im Training – so läuft das wirklich!

„Pudel sind nur schön. Sonst aber nichts.“ „Pudel sind absolute Tussihunde.“ „Pudel sind total dumm.“ Pudel Vorurteile, die wahrscheinlich jeder stolze Besitzer eines Pudels kennt. Aber: Lychee beweist das Gegenteil.

Moment, jetzt fragt ihr euch sicher, wer denn hier überhaupt schreibt? Heute ausnahmsweise mal nicht Kerstin mit Flummi, sondern Laura mit Lychee. Wir sind eine Hundetrainerin und eine Assistenzhündin. Ja, die Hundetrainerin braucht eine Assistenzhündin, denn ich bin auf den Rollstuhl angewiesen. Und so ein Zwergpudel ist nicht nur wegen der Größe ein eher untypischer Assistenzhund.

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Die Pudel Vorurteile

Wie kommen Pudel überhaupt zu ihren Vorurteilen? Durch ihre Vergangenheit! Ursprünglich zählten Pudel ja zu den Jagdhunden, doch irgendwann haben berühmte Persönlichkeiten den Pudel für sich entdeckt. Während der Pudel vorher meist in einer Jagdschur herum spaziert ist, wurde er später, vor allem bei den Damen, aufgehübscht und die kleineren Größen oft als Taschenhunde geführt.

Später fanden die Pudel Einzug in den Zirkussen (Achtung: Wir unterstützen Zirkusse mit Tiershows NICHT). Diesen Job bekamen sie nicht nur, aufgrund ihres Aussehens, sondern auch wegen ihrer Wandelbarkeit.

So ticken Pudel wirklich

Pudel wurden in den Zirkussen vor allem deshalb eingesetzt, weil sie verdammt schnell und gerne lernen. Hättet ihr das gedacht?

Aber es kommt noch besser: Pudel zählen zur sogenannten „Königsklasse“ – wenn es zum Thema arbeitende Intelligenz kommt. Vor dem Pudel, auf Platz 1, ist der Border Collie. Auf Platz 2 der Pudel, und auf Platz 3 der deutsche Schäferhund. Dies hat der Psychologe Stanley Coren herausgefunden.

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Die Königsklasse

Laut Coren gehorchen diese Hunde in 95 Prozent der Fälle, und erlernen neue Kommandos oft sogar in weniger als 5 Wiederholungen.

Stellt man sich darunter einen Pudel vor? Wenn man noch keinen kennen gelernt hat nicht, oder? Dann muss ich jetzt alle eure Pudel Vorurteile leider zerstören: Lychee ist, in den meisten Fällen, nämlich genau so.

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Wie unser Training abläuft

Bei uns gilt das Motto: „Sei verdammt schnell, und gut vorbereitet. Denn der Pudel ist immer schneller.“ Während man bei anderen Hunden Zeit hat, sich zu überlegen, wie genau man nun einen Trick oder ein neues Kommando aufbaut, bleibt diese Zeit beim Pudel nur in den seltesten Fällen.

Hier ein Beispiel: Man möchte dem Hund beibringen, dass er einen gewissen Gegenstand sucht. Während man den anderen Hund wahrscheinlich einige Male clickern muss, während er in die richtige Richtung schaut, um in weiterer Folge dann punktgenau zu verstärken, was man genau möchte – und dies in eher kleinen Schritten, läuft das Training bei Lychee ganz anders. Sie sieht zu, wo ich es hingelegt hab, ich sage ein Kommando und zeige in die Richtung, und sie bringt es mir. Im nächsten Schritt zeige ich ihr nicht mehr, wo ich es hinlege, sage wieder das Kommando & zeige in die Richtung, sie bringt es mir. Im nächsten Schritt verstecke ich es wieder, ohne dass sie es sieht, sage aber hier nur mehr das Kommando ohne meine Hand zu bewegen, und sie bringt es mir.

Genau so haben wir das bringen des Notfalltäschchens aufgebaut. Und sie hatte es nach 3 Versuchen verstanden. Natürlich braucht es einige Wiederholungen, damit sich der Hund das merkt. Aber bei einem Pudel hat man nicht die Zeit, lange zu überlegen.

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Die Art des Pudels

Nicht nur im Training lässt sich der Pudel gerne Neues einfallen, sondern auch im alltäglichen Leben. Hat er zu wenig geistige, sowie körperliche Auslastung, führt dies dazu, dass Pudel sich alleine beschäftigen. Manche werden sogar aggressiv, obwohl sie eigentlich total liebevolle Hunde sind. Aber wer unterfordert ist, muss sich halt selbst beschäftigen!

Deshalb ist es wichtig, dies vor der Anschaffung eines Pudels zu bedenken. Stinknormale Spaziergänge sind für den Pudel keine Auslastung. Ich kann mit Lychee stundenlang spazieren gehen, hat sie dabei keine geistige Auslastung, ist sie danach auch nicht müde. Denn immerhin sind sie, egal in welcher Größe, auch sehr sportliche Hunde, die sehr wohl gerne spazieren gehen. Auch im Agility sind sie sehr oft zu sehen!

Als Abschluss kann man sagen: Pudel sind sehr intelligente Arbeitshunde und keine Handtaschen- oder Tussihunde.

Wenn ihr jetzt mehr über den Pudel erfahren wollt, schaut doch gerne bei uns vorbei.

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One comment

  1. Moin. Diesem Artikel kann ich nur zustimmen. Habe eine Zergpudelhündin aus dem Tierschutzverein. Mit 2 Jahren nicht einmal Stubenrein. Sie hat so schnell gelernt und mit soviel Freude. Ein vollwertiger Hund mit eigenem Kopf. Das finde ich toll.

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