Hundetraining

Hundepfeife konditionieren – so geht’s!

Die Hundepfeife und wie du deinen Hund auf darauf konditionierst


Dieser Beitrag stammt von der Gastautorin Yvonne vom Hundeblog Labrador Laika. Freut euch über spannende Tipps zum Thema Hundepfeife konditionieren!


Damit ich für meine Labradorhündin Laika einen Rückruf habe, der zu 100% sitzt, begann ich bereits im Junghundealter mit einer Hundepfeife zu arbeiten. Warum die Konditionierung auf eine Hundepfeife sinnvoll ist und wie ihr mit einer Hundepfeife trainiert, könnt ihr in diesem Beitrag lesen. 

Warum eine Hundepfeife konditionieren?

Eine Hundepfeife hat den großen Vorteil, dass sie immer gleich klingt. Ein verbaler Rückruf hingegen klingt meist immer etwas anders. Der Hund merkt bei einem verbalen Rückruf, ob ihr gerade genervt, angespannt oder gestresst seid. Eine Hundepfeife hingegen ist immer neutral und wird daher nie mit einem strengen Unterton verknüpft. Durch die gleiche Frequenz kann die Hundepfeife auch von anderen Menschen genutzt werden, beispielsweise, wenn der Hund in eine Hundepension oder eine Betreuung muss.

Weiterhin ist eine Hundepfeife weitaus lauter als ein verbaler Rückruf und wirklich praktisch für die Menschen, die selbst nicht laut pfeifen können. 

Welche Hundepfeife eignet sich?

Es gibt viele verschieden Hundepfeifen. Nicht nur das Material, sondern auch die Frequenzen unterscheiden sich. Ich nutze eine Kunststoffpfeife in der Frequenz 211 ½*. Diese kann ich problemlos nachkaufen, falls ich sie verlieren sollte. Es gibt auch Pfeifen aus Büffelhorn. Das Problem bei Naturmaterialien ist allerdings, dass sie immer etwas anders klingen, da sie nie die identische Beschaffenheit haben. Verliert man also seine Pfeife und kauft eine Neue, kann es bei sehr sensiblen Hunden passieren, dass sie auf eine neu gekaufte Büffelhornpfeife nicht gut hören, da der Ton und die Frequenz anders sind. 

Es gibt auch Pfeifen, die nur der Hund hören kann. Diese kann ich nicht empfehlen. Denn mit diesen Pfeifen könnt ihr nie überprüfen, ob der Hund nicht hört oder ob eure Pfeife vielleicht  einfach nur kaputt ist. 

 

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Der Rückruf mit der Pfeife

Möchtet ihr den Rückruf mit der Pfeife üben, solltet ihr euch im Vorfeld überlegen, welchen Pfiff ihr nutzen wollt. Ich pfeife für den Rückruf zwei Mal kurz hintereinander. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich zwei Pfiffe für den Rückruf am besten eignen.  Das kann letztendlich aber jeder für sich selbst individuell festlegen.  

Um den Rückruf mit der Pfeife zu trainieren, muss der Hund erst einmal einen verbalen Rückruf beherrschen. Wie ihr diesen aufbaut könnt ihr auf meinem Blog Labrador Laika lesen. Wenn ihr euren Hund nun zu euch ruft und euch ganz sicher seid, dass er auch wirklich kommt, könnt ihr, kurz bevor der Hund bei euch ist, pfeifen. Der Hund wird, während er ein Signal ausführt, nun auf ein zweites Signal (auf den Pfiff) konditioniert. 

Die richtige Belohnung beim Rückruf mit der Hundepfeife

Ist der Hund nun nach dem Pfiff bei euch, sollte es eine „Superbelohnung“ geben. Bei Laika ist das meist Käse, Leberwurst oder ein geworfenes Futterdummy. Bei anderen Hunden kann es auch ein Spielzeug oder etwas anderes sein. Das ist individuell von Hund zu Hund anders. Wichtig ist nur, dass sich der Rückruf mit der Pfeife immer lohnt. Deshalb muss die Belohnung auch so besonders sein. Dazu kann man die Belohnung auch variabel gestalten. Das bedeutet, dass man den Hund für den Rückruf mit der Pfeife immer anders belohnt. So bleibt der Mensch spannend.

Klappt das sehr gut, könnt ihr nun den Abstand zwischen dem Pfiff und der Entfernung zum Hund vergrößern. Ihr solltet den verbalen Rückruf vorher wirklich erst abbauen, wenn ihr euch ganz sicher seid, dass der Hund auch wirklich auf den Pfiff konditioniert ist. 

Weiterhin solltet ihr in der Trainingsphase wirklich nur dann pfeifen, wenn ihr euch zu 100% sicher seid, dass der Hund auch wirklich kommt. Im Idealfall wird das Training so aufgebaut, dass der Hund immer auf den Pfiff hört. Würde er auf den Pfiff nicht zurückkommen, lernt er nur, dass er auf diesen Rückruf nicht immer hören muss und es keine Konsequenzen hat, wenn er nicht kommt. 

Das ist auch der Grund, warum ich eine komplett neue Hundepfeife in neuer Frequenz gekauft und konditioniert habe, als ich begonnen habe intensiv mit der Pfeife zu arbeiten. Wir hatten bereits zu Welpenzeiten eine Pfeife. Allerdings habe ich zu oft gepfiffen ohne, dass Laika kam. So habe ich mir den Pfiff in dieser Frequenz mehr oder weniger kaputt gemacht und es war einfacher noch einmal komplett von vorn mit neuer Frequenz das Training zu beginnen. 

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Pfiff = Keks?

Auf vielen Seiten und auch in vielen Büchern liest man noch, dass die Hundepfeife konditioniert wird, indem man pfeift und dem Hund direkt danach einen Keks gibt. So soll der Hund lernen, dass nach dem Pfiff etwas Angenehmes folgt. Nach dem Lernverhaltens des Hundes ist diese Form der Konditionierung allerdings absolut kontraproduktiv für den Rückruf. Man konditioniert so die Pfeife lediglich als positiven Verstärker. Einen Clicker würde man beispielsweise identisch konditionieren. Ein Clicker ist allerdings etwas komplett anderes, als eine Pfeife. Ist der Hund auf den Clicker konditioniert weiß er, dass er in dem Moment in dem geclickt wird, etwas richtig gemacht hat. Würde man eine Pfeife nun identisch konditionieren, lernt der Hund nur, dass sein Verhalten in dem Moment des Pfiffes, genau richtig ist. Für den Rückruf wäre das eher kontraproduktiv wenn man ihn nun beispielsweise zurück pfeift, wenn er sich fest schnüffelt oder gerade zu einem anderen Hund rennen möchte. 

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Der Stopp-Pfiff

Man kann mit der Hundepfeife natürlich nicht nur den Rückruf trainieren. Auch ein Stopp-Pfiff ist möglich. Dabei bleibt der Hund beispielsweise stehen, setzt oder legt sich. Unser Stopp- Pfiff ist ein langer Pfiff. Laika setzt sich dabei hin. Auch hier sollte der Hund natürlich zuerst das Signal „Sitz“ beherrschen. Die Konditionierung erfolgt identisch zu der des Rückrufes. Dabei gibt man dem Hund zuerst das Signal „Sitz“ und pfeift direkt im Anschluss. Als Sichtzeichen halte ich meine Hand nach oben. Schritt für Schritt kann man dann das Signal „Sitz“ abbauen. Allerdings dauert es eine Weile, bis der Hund den Pfiff mit dem Signal verknüpft hat. Klappt der Stopp Pfiff in eurer Nähe sehr gut, könnt ihr die Distanz immer weiter vergrößern. Ziel ist es, dass ihr den Hund später auf 10, 20 oder sogar auf 30 Meter stoppen könnt. 

Manche Hunde neigen dazu nach dem Pfiff noch ein paar Schritte in eure Richtung zu laufen. Mit 1-2 Schritten nach vorn könnt ihr den Hund körpersprachlich stoppen, sodass er lernt an Ort und Stelle zu stoppen und nicht noch ein paar Meter auf euch zu zulaufen. 

 

Ich hoffe, ich konnte euch nun einige nützliche Tipps bzgl. Hundepfeife konditionieren mitgeben und würde mich sehr freuen, wenn ihr auf unserem Blog Labrador Laika vorbei schaut. Dort finden sich nicht nur Trainingstipps sondern auch Ausflugsziele, DIY-Ideen für Hunde und vieles weiteres.

Eure Yvonne

 


Schaut gerne bei Yvonne und Laika vorbei: 

Ihr Blog: https://labradorlaika.com 

Instagram: https://www.instagram.com/chocolatelabradorlaika/


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One comment

  1. Super Erklärung, warum man die Hundepfeife nicht genau so konditionieren sollte wie den Clicker! Danke dafür!

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